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In memoriam Albert Fr. Brandt sen. (1875 - 1958)
70jährig und bereits an den Rollstuhl gefesselt, plante der
Unternehmer Albert Friedrich Brandt 1945, noch während der laufenden
Demontage der Papierfabrik Plattenthal, seines Unternehmens
und Lebenswerkes durch die russische Besatzungsmacht, den
anschließenden Wiederaufbau mit einer Leichtbauplatten-Produktion
nach dem Heraklith - Verfahren.
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In den 45 Jahren zuvor war unter seiner Leitung aus der Papierfabrik ein hochmodernes,
florierendes Unternehmen entstanden, das zur Demontage als "Reparationsleistung" deshalb
ausgesucht wurde, weil die Fabrik mit einem eigenen Gleisanschluss in Normalspur über beste
Bedingungen für den Abtransport der Papiermaschinen verfügte.
1972 wurde das so entstandene Leichtbauplattenwerk Plattenthal verstaatlicht,
1991 reprivatisiert und seither vom gleichnamigen Enkel weitergeführt.
Als „PLATINA BRANDT GmbH“ ist es zwischenzeitlich das einzige
Unternehmen der Branche, das Leichtbauplatten in Ostdeutschland herstellt.
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Der unbeugsame und überaus erfolgreiche Unternehmer Albert Brandt, der als
Vorstandsmitglied des sächsischen Papiermacherverbandes und des
Unternehmerverbandes Sachsen sowie durch Aufsichtsratsmandate und
Beteiligungen an anderen Unternehmen insbesondere der Papierindustrie über
Sachsen hinaus Ansehen genoss und Einfluss nahm, war zugleich ein menschlich
schwieriger Patriarch, der sich wie anderen Höchstleistungen abverlangte.
Dem Nazi-Regime hatte er sich nur soweit genähert, wie es zur Sicherstellung
der Rohstoffversorgung seiner Betriebe in einer Diktatur unbedingt notwendig war.
Mit nüchternem Sachverstand hatte er seine Unternehmen unbeschadet durch
Inflation, Weltwirtschaftskrise und zwei Weltkriege gebracht. Gegen Demontage
und sukzessive Enteignung war er jedoch letztendlich machtlos.
An seiner Beerdigung 1958 konnten die 4 Kinder nicht teilnehmen, die allesamt
ein Leben in Freiheit dem Besitz vorgezogen hatten und damit als „Republikflüchtige“
nicht mehr in die damalige DDR einreisen durften.
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